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Der performt wie doof!
28, 29, 38, 39
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Der Plan
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Das Ergebnis
technische Verbesserungen
Der Evo-Zack stellt fürs Erste das obere Ende der Fahnenstange meiner EPP- Konstruktionen dar. Neue aerodynamische Erkenntnisse, verbesserte Detaillösungen und praxisnahe Erfahrungen aus dem Bau- und Flugbetrieb des Sipkill- Zacks flossen konsequent in die Entwicklung dieses Nurflügels ein. Diese Verbesserungen sollen im Folgenden erläutert werden.

Wenn man ein neues Flugzeug entwickeln will, kann man das auf 2 Wege tun: Entweder man überlegt sich alles selbst, oder man schaut welche Konstruktionen besonders gut funktionieren und orientiert sich an deren Hauptmerkmalen. Bei diesem Flugzeug wurden beide Wege beschritten.

  • Flächengeometrie: Hierbei habe ich mich sowohl an Hartmut Siegmanns "Zagikiller" als auch am "Jazz Extreme" orientiert. Der Jazz Extreme ist als einer der schnellsten EPPs bekannt, daher habe ich seine Pfeilung übernommen. Seine Flächentiefen sind ähnlich der des "Zagikillers".

  • Ruder: Zweifelsfrei sind Ruder, welche nicht einfach nur hinten an das Profil geklebt werden, sondern in die Profilkontur integriert sind, von Vorteil. Hierbei kann das Profil im Bereich der berechneten Strömungsparameter, für welche es spezifiziert wurde, arbeiten. Hinten angeklebte Ruder verfälschen ganz klar das Profil, so dass hier mit leichten Leistungseinbußen gerechnet werden muss.

  • Profilwahl: Entgegen des allgemein vorherrschenden Trends habe ich hierbei nicht auf das "Sipkill"- Profil zurückgegriffen, sondern auf das MH45, welches für F3B Nurflügel entwickelt wurde. Wenn man das "Sipkill" und das MH45 übereinander legt, fällt auf, dass sie vor dem Punkt der größten Profildicke praktisch identisch sind. Dahinter ist das "Sipkill" etwas aufgedickt, um bessere Stabilität zu gewährleisten. Da aber an dieser Stelle noch nie einer meiner EPPs beschädigt wurde (eigendlich wurde noch nie einer meiner EPPs an irgendeiner Stelle beschädigt) halte ich die Aufdickung in meinem Anwendungsfall für überflüssig. Außerdem wird durch das dünnere MH45 der hintere Bereich der Fläche leichter; und durch dünnere Ruder kann der Ruderspalt verkleinert werden.
Update 2007: Das Profil PW75 ist noch besser als das MH45!

  • Winglets: Diese bieten gegenüber den normalen "Dreiecken" viele Vorteile. Mehr dazu in der Rubrik "Winglets".

  • negative V- Form: Erstmalig wurde hier eine negative V- Form realisiert, und zwar 2-3cm pro Seite. Neben der Kompensation des negativen Wenderollmoments wird hierbei ein Pendeln des Fliegers um Längs- und Hochachse wirkungsvoll verhindert. Dieses Pendeln ist bei anderen EPPs nach schnellen Richtungswechseln oft zu beobachten. Der Evo- Zack dagegen fliegt durch diese Maßnahme absolut ruhig, auch nach den schnellsten Manövern ist nicht das geringste Pendeln zu beobachten. Voller Erfolg!

  • Holm: Beim Evo- Zack wurde erstmals der Evo- Holm angetestet. Dieser hat sich in allen Situationen bestens bewährt und wird zukünftig in dieser Form immer wieder zum Einsatz kommen. Mehr dazu in der Rubrik über Holme.

  • Spezialtapung: Nachdem sich das Aufbringen mehrerer Streifen 20mm- Strape in diagonaler Richtung schon beim "Pluto" als äußerst förderlich für die Torsionssteifigkeit erwiesen hat, wurde auch beim Evo- Zack so verfahren. Mit Erfolg: Während beim Sipkill- Zack in der Endphase extremer Bungee- Starts schon leichte Verformungen der Fläche zu erkennen waren, ist der Evo- Zack hier wesentlich besser. Hier sind trotz noch höherer Geschwindigkeit aufgrund besserer Aerodynamik nicht die geringsten Biegungen oder Flatterneigungen zu erkennen.

  • Gewicht: Nun, ob ein hohes Gewicht einen Vorteil darstellt, wage ich zu bezweifeln. Jedenfalls sind 780g nicht ganz wenig für ein Flugzeug dieser Klasse. Aber ich stehe sowieso nicht so sehr auf "Allroundflieger" die bei jedem Wind "ein bisschen" gehen. Da baue ich lieber 2 oder 3 Modelle mehr, und bin dafür bei jedem Wind gut ausgerüstet. Für Leichtwind gibts den Freebaze, und wenn richtig was geht fliege ich mit dem Evo- Zack halt kein Ballastblei durch die Gegend, sondern investiere das Gewicht in erhöhte Stabilität.
Ruder-
Technik
Winglets
Holm
Baubeschreibung
Styro-
Schneiden
Zuerst werden, wie bei jedem Flugzug, die Flächenkerne geschnitten. Hierbei kommt RG20- EPP zum Einsatz. Eine detaillierte Anleitung zum Schneidevorgang findet man in der Rubrik "Styroschneiden". Aufgrund der Schränkung von -2,5° müssen die Endrippen unterlegt werden. Nach der Schleifbearbeitung der Kerne und dem Abrunden der Randbögen wird die Mittelrippe angefertigt und mitsamt dem Trimmblei zwischen den Kernen verklebt. Nun wird der Schacht für den Holm eingeschnitten. Aufgrund der negativen V- Form habe ich zum Einkleben des Holms die Kerne auf eine entsprechend geformte Helling aus Styropor gelegt. Nach dem Holmeinbau werden die Servoschächte eingeschliffen und mit GfK verstärkt. Danach werden die Schächte für Servokabel, Akku und Empfänger in die Oberfläche geschliffen.
EPP-
Bearbeitung
Mittel-
Rippe
Holm-
Einbau
Servo-
Einbau
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Nach dem Einbrennen und Verstärken der obligatorischen Wurflöcher muss die Endleiste der EPP- Kerne, welche nicht durch massive Ruder geschützt wird, zusätzlich verstärkt werden. 3mm dickes EPP ist halt nicht besonders stabil. 2mm dicker Glasstab ist das Material der Wahl. Es wird dabei sowohl an der Hinterkante als auch an den angrenzenden Innenseiten der Ruderausschnitte verlegt. Die an den Ausschnitten verlegten Stäbe werden vorne angespitzt, so dass sie in das EPP geschoben werden können, bis sie auf den Holm treffen. Diese Maßnahme verstärkt die empfindliche Kante zwischen Endleiste und Ruderausschnitt zusätzlich. Verbunden werden die 4 Stäbe durch abgewinkelten 1mm- Stahldraht und Kevlarschnur, so wie es bei den Holmen von Leicht- EPPs der Fall ist.
Wurflöcher
Leicht-
Holme
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Der rechte, senkrechte Stab wird angespitzt und durch das EPP bis zum Holm gesteckt und mit Schaumkleber oder Epoxy im EPP verklebt. Der linke, waagerechte Stab geht bis zur Mittelrippe und wird mit Sekundenkleber an der Endleiste fixiert. Auf diese Weise wird dieser empfindliche Bereich perfekt vor Beschädigung geschützt.
Tapen
Nachdem die Oberfläche mit einem Staubsauger von allem Schmutz gereinigt wurde, wird nicht zu knapp Sprühkleber der Marke "Tesa" aufgetragen, der sich bis jetzt immer sehr gut bewährt hat. Danach wird der Flieger mit Strapping- Tape verstärkt.
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Unterseite
Oberseite
Deutlich kann man die diagonalen Torsionsverstärkungen aus 20mm- Strape erkennen. Besonders wichtig sind auch die von der Endleiste aus über die Mitte schräg zur Nasenleiste gespannten Streifen. Sie nehmen die Hauptkraft eines Frontaleinschlags auf, wenn beide Flächenhälften Masseträgheitskräfte nach vorne erfahren, welche nach dem Hebelprinzip den Flieger in der Mitte der Endleiste auseinanderreißen wollen. Hierbei werden aufgrund der abgestuften Form der Endleiste insgesamt 5 Streifen 50mm- Strape verwendet, was auch übelsten Belastungen standhalten sollte.
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